Statt Blumen: Mutterkampftagsforderungen auf umstandslos
Alle Jahre wieder. Schön wären weniger Pralinen und mehr Protest. (Obwohl Pralinen mit Protest eigentlich eine noch angenehmere Sache wären.) Deshalb ist die Idee eines ‚Mutterkampftages‘ auf ‚umstandslos‘ wunderbar – ebenso wie die dazu gehörende lange Liste mit Forderungen. Ein Ausschnitt:
- Mutterschaft kann Teil eines Frauen*lebens sein, muss sie aber nicht. Sie macht dieses dadurch nicht besser oder wertvoller.
- Weibliche Identität ist nicht mit Mutterschaft gleichzusetzen. Frauen*, die Mütter* sind, sind nicht ausschließlich Mütter*. Muttersein ist nur eine ihrer verschiedenen Rollen im Leben.
- Für die Betreuung und Versorgung von Kindern können Mütter* nicht alleine verantwortlich gemacht werden. Diese gesellschaftliche Aufgabe muss auf verschiedenen Menschen, Institutionen,… aufgeteilt werden. Das gilt auch und besonders für die Betreuung und Versorgung von Kindern mit Behinderung.
- Die Benachteiligung von Menschen, die sich um Kinder kümmern, am Arbeitsmarkt (und Mütter* sind davon in besonderer Weise betroffen), muss etwa durch einen neu definierten Stundenumfang für Vollzeitarbeit beendet werden.
Vielleicht liesse sich die Liste sogar teilweise noch erweitern, z.B. um Rassismus, Altersdiskriminierung von Müttern (die angeblich ‚zu jung‘ oder ‚zu alt‘ sind) und um die massive Diskriminierung von geflüchteten Menschen (während Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit mehr Kinder bekommen sollen, werden Kinder, die hier ohne deutsche Staatsangehörigkeit leben, ausgegrenzt und benachteiligt, etc.)
Schön zu lesen ist zudem der Artikel von Martina Läubli zu Tabubrüchen am Muttertag in der NZZ – sowie der Text von Jacinta Nandi auf Resonanzboden: ‚Alleine mit dem Hass der Gesellschaft‚. Auch hier ein Ausschnitt:
Alleinerziehende Frauen sind alleine mit ihren Kindern. Sie befinden sich eigentlich in Isolationshaft. Sie sind alleine mit ihren Kindern und dem Hass der Gesellschaft, dem Druck, alles richtig machen zu müssen und nie zu genügen, und mit ein paar Witzen über Prenzlberg-Mamas, die stillen und gleichzeitig entkoffeinierte Latte Macchiattos schlürfen, die sie irgendwie trösten sollen.
Danke für diesen wichtigen Blogpost im Bezug auf diesen Tag und wie er im hier und jetzt sich anfühlt für Mütter.
„Vielleicht liesse sich die Liste sogar teilweise noch erweitern, z.B. um Rassismus, Altersdiskriminierung von Müttern (die angeblich ‘zu jung’ oder ‘zu alt’ sind) und um die massive Diskriminierung von geflüchteten Menschen (während Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit mehr Kinder bekommen sollen, werden Kinder, die hier ohne deutsche Staatsangehörigkeit leben, ausgegrenzt und benachteiligt, etc.)“
Ich denke ein weiterer Punkt in dieser Liste ist auch wie sich Neurodiversität und Behinderung in diesem Themenfeld audwirken.
Ich habe quasi aus der „anderen“ Perspektive dazu geschrieben, wie sich Grenzüberschreitung und Gewalt von Presonen in einer Mutterrolle auswirken auf Kinder.. Schön, aus so vielen Perspektiven den Muttertag zu beleuchten! Vielleicht bald ein Zag um viele Themen rund ums Eltern und Kindsein zu beleuchten…?
https://schwarzrund.wordpress.com/2015/05/10/am-10-05-ist-wieder-____-tag-feiere-die-leerstelle/